Tanzania: Geschützte Natur - kein Platz für Menschen?

Ein kritischer Blick aus Tansania auf Tourismus, Naturschutz und Lebensraum

Datum:29.04.2025 / 18:30 bis 21:00 Uhr

Die beeindruckenden Landschaften und Wildtierbestände Tansanias werden jährlich von tausenden Touristen besucht - sie können unbehelligt Safaris und Bergbesteigungen konsumieren. Für viele Tansanier, die ihr Land als spirituellen Ort und als Quelle für Nahrung, Wasser, Weideland, Baumaterial sehen, wird es zunehmend schwierig, diese Rohstoffe und ihr Land zu nutzen. Naturschutzgebiete werden ausgedehnt, Wildtierkorridore eingerichtet und ursprüngliche Landschaften, die seit Generationen von der ansässigen Bevölkerung bewohnt werden, in Zonen verwandelt, die nicht mehr betreten werden dürfen. Der Klimawandel verursacht ausgedehnte Trockenzeiten, an deren Ende viele bäuerliche Familien unter massivem Nahrungsmangel leiden. Die Selbstversorgung durch Wildpflanzen, Pilze und Tiere ist verboten und wird hart bestraft. Angesichts des transformativen gesellschaftlichen Diskurses über die gleichberechtigte Nutzung und den Besitz von Land zwischen den Geschlechtern in ganz Tansania, gibt es neue herausfordernde Entwicklung: aktuell hat die tansanische Regierung eine gewaltsame Umsiedelung von tausenden Menschen vor, um Reservate für Tourismusentwicklung attraktiver zu machen. Von dieser Vertreibung sind vor allem die Massai betroffen. Deren Konzept der Koexistenz mit den lokalen Wildtieren und einer sensiblen Landnutzung wird weitestgehend ignoriert. Dabei leben sie in einer symbiotischen Beziehung und besitzen zusätzlich traditionelles Wissen, das Land zu pflegen und invasive Pflanzen zu kontrollieren. Ihre Kritik an den Regierungsmaßnahmen, Trophäenjagd und Tourismus wird zunehmend lauter und international gehört. Ihre Geschichte lädt uns ein, Maßnahmen für den Naturschutz zu prüfen und über sinnvolle Landnutzung und Koexistenz mit Wildtieren nachzudenken.
Welthaus Österreich lädt zu spannenden Einsichten über das Leben mit und von der Natur in Tansania.

"Die drängendsten Faktoren für das Leiden der Einheimischen sind die Unkenntnis der Bürger über die vorhandenen politischen Maßnahmen und Gesetze zum Schutz der Natur. Die Armut, die die Bürger dazu veranlasst, Brennholz, Pilze, Pflanzen für Medikamente usw. und Weideland zu suchen, die mangelhafte Landnutzung und -bewirtschaftung durch die Bürger, die Verfügbarkeit von Land als Haupteinnahmequelle für Landbau und Viehhaltung und die schlechte Entscheidungsfindung der Politiker, die ihre Interessen auf Kosten der Bürger vertreten. All dies erfordert eine intensive öffentliche Aufklärung."
Manase King, Human Life Defence Department

"Wenn wir die Gemeinden beraten und aufklären, schulen wir sie in Bezug auf andere Möglichkeiten des Lebensunterhalts, neue Unternehmen, die Einbindung von Frauen in Mikrokreditgruppen. Wir schaffen eine gebildete Gesellschaft, die später viele Probleme lösen kann. Denn niemand kennt die Zukunft. Umfassende Bildung für die Gemeinschaft ist unserer Meinung nach die einzige Option, die uns bleibt. Wir müssen sicher sein, dass wir in den kommenden Jahren eine nachhaltige Gesellschaft haben, in der die Menschen in der Lage sind, ihr Recht und ihre Harmonie zu leben."
Mbario Tayai Mokotio, Pastoral Womens Council

VHS Linz in Kooperation mit Welthaus Linz und Fridays for Future

Eintritt frei. Anmeldung erbeten!

Referent*in: Welthaus Linz

Veranstaltungsort

Wissensturm, Seminarraum 15.04
Kärntnerstraße 26
4020 Linz

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