Gatti & Sächsische Staatskapelle Dresden
Datum:13.09.2025 / 19:30 Uhr
Zwischen Avantgarde, ›Mixed-Media‹ und traditioneller japanischer Musik bewegt sich die Klangsprache des Komponisten Toru Takemitsu, der in den 1950er-Jahren mit seinem Requiem für Streichorchester den internationalen Durchbruch feierte. Ebenfalls als Requiem lässt sich die bezeichnenderweise mit einem Trauermarsch beginnende 5. Symphonie Gustav Mahlers deuten, spätestens wenn Luchino Visconti den vierten Satz, das Adagietto, in seiner Verfilmung von Thomas Manns Novelle Der Tod in Venedig aus dem Jahr 1971 einsetzt.
Im Film symbolisiert Mahlers Musik das allmähliche ›Der-Welt-Abhandenkommen‹ des Protagonisten Gustav Aschenbach und wird so zum musikalischen Leitmotiv seines Todes. Manns Text wiederum ist in gewisser Weise auch ein Requiem für Mahler, wie der Schriftsteller selbst betonte: "In die Konzeption meiner Erzählung spielte, Frühsommer 1911, die Nachricht vom Tode Gustav Mahlers hinein". Nicht nur gab Mann seiner Hauptfigur den Vornamen des Komponisten, sondern verlieh ihr auch äußerlich "die Maske Mahlers".