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Büsra Kayikçi
Datum:05.11.202405.11.2024 / 20:00 bis 22:30 Uhr
Sie gilt als eine der aufregendsten Pianistinnen unserer Zeit. Inspiriert von Komponisten wie John Cage, Michael Nyman oder Nils Frahm schreibt die multidisziplinäre türkische Künstlerin betörende Klavierstücke, die nur auf den ersten Blick verträumt und skizzenhaft erscheinen, bei genauerem Hinsehen aber feinsinnig durchdacht sind.
Geboren und aufgewachsen in Istanbul, kam Büsra Kayikçi bereits früh mit Kunst in Berührung, insbesondere mit Ballett, Malerei und Klaviermusik. Sie interessierte sich für die Werke klassischer und zeitgenössischer Künstler:innen aus den unterschiedlichsten Genres. Nach Abschluss ihres Studiums der Innenarchitekur und des Environmental Designs begann sie mehr und mehr musikalische Elemente in ihre Gestaltungskonzepte aufzunehmen.
Mit der Zeit gelangte Büsra Kayikçi zur Überzeugung, dass Komponist:innen und Designer:innen im Grunde ähnliche Ansätze verfolgen: Die Materialien mögen sich unterscheiden, doch die Prinzipien und Arbeitsweisen sind ähnliche. Mithilfe der verschiedenen erlernten Techniken wandte sich die Künstlerin verstärkt dem Sounddesign zu und schuf erste minimalistische Kompositionen, die viel von Alltagserfahrungen inspiriert waren. Kayikçis interdisziplinärer Ansatz zeigt sich auch in den visuellen Werken rund um ihre Musik, wie Artwork und Videos, die die Künstlerin entweder eigenständig oder gemeinsam mit Freund:innen und Kolleg:innen aus dem Designbereich gestaltet.
Zu ihren bisher bedeutendsten Projekten gehört ihre Zusammenarbeit mit dem New York Theatre Ballet im Jahr 2020. Die Performance, die die Choreografin Melissa Toogood dort auf Grundlage von Kayikçis Musik kreierte, wurde von Monica Lima interpretiert und von der New York Times begeistert rezensiert.
Büsra Kayikçis aktuelles Album "Places" ist eine Fortsetzung und Vertiefung ihrer ersten kompositorischen Skizzen und Studien aus dem Jahr 2019. Ihr Ansatz ist auf gewisse Weise synästhetisch - oder anders gesagt: Ihre Idee, Musik und Architektur zu verbinden, geht über rein interdisziplinäres Denken weit hinaus. In ihrer Musik definiert sie auf dieselbe Weise Harmonien, Melodien, Themen und Motive, Form und Tonmaterial als modulierbare Versatzstücke, um sie miteinander zu verbinden, sie gegeneinander zu gewichten und in eine Balance zu bringen.
Aktuelles Album: "Places" (2023), Büsra Kayikçi / Parlophone Records Ltd.